Übersicht: Vogel des Tages 2022

Diese Vögel waren bzw. sind vom 31. Januar bis zum 25. Februar 2022 beim Quiz Vogel des Tages vom Fuhrenkamp-Schutzverein zu erraten. Neben einem Bild des Vogels wurden jeweils zwei Verwandte im weitesten Sinne und ein „Hinweiswort“ zur Unterstützung angegeben.

Warm-up

Austernfischer

Montag 31. 01.22, Hinweiswort: „Dübel für hartschalige Meeresfrüchte, Himmelskörper-fänger in feuchter Niederung“.

Austernfischer leben eigentlich an der Küste und können mit ihrem langen Schnabel gut im Schlick nach Wattwürmern suchen. Seit vielen Jahren ziehen sie auch ins Landesinnere und nisten z.B. auf den begrünten Turnhallendächern (in Wildeshausen, Sandkrug und Ahlhorn). Nach dem Schlupf finden die Jungen sofort Deckung unter den Sedum-Arten (Fette Henne, Pfefferwurz u.a.) und können sich so vor Luftangriffen durch die „Schwarze Armada“ (z.B. Rabenkrähen) schützen. Die Altvögel sitzen gern auf dem First von hohen Gebäuden, laut „Kliep, kliep“ rufend.

Wiesenweihe

Dienstag 01.02.22, Hinweiswort: „Segnung einer Grünfläche“.
Wiesenweihen sind Bodenbrüter und nisten gern in Getreidefeldern. Sie sind selten und unterliegen einem besonderen Schutzprogramm, sind dem NLWKN zu melden, das dann den betreffenden Landwirten eine Entschädigung für die nicht geerntete Fläche zahlt. Das Weibchen kümmert sich um den Nistplatz und ist für die Gefahrenabwehr (z.B. andere Greifvögel) zuständig. Das Männchen muss die Nahrung erbeuten. Besonders spektakulär ist Beuteübergabe, zu sehen unter dem folgenden Link: Weitere Informationen.

Mittelspecht

Mittwoch 02.02.22, Hinweiswort: „Zweiter von 3 Holzklopfern“.
Mittelspechte leben europaweit in alten Laubwäldern (z.B. im Hasbruch). Ihre Körpergröße liegt zwischen dem größeren Buntspecht und Kleinspecht. Im Unterschied zu anderen Spechtarten ist ihr roter Scheitel nicht schwarz gesäumt, der schwarze Bartstreif verläuft nicht bis zum Schnabel. Der Mittelspecht ist für seine Stimmfreudigkeit weniger bekannt und verlässt nur gelegentlich sein angestammtes Revier.

Bachstelze

Donnerstag 03.02.22, Hinweiswort: „Rinnsal mit Gehhilfe“.

Die eigentlichen Stelzen sind langschwänzige Vögel, deren äußere Schwanzfedern wie bei allen Arten weiß sind. Wie im Foto die noch nicht ausgefärbte Bachstelze. Sie wippen ständig auf und ab und werden daher im Volksmund auch „Wippsteert“ genannt. Ihr Flug ist stets wellenförmig, nach der Landung am Boden bewegen sie sich zuerst immer schnell laufend. Ihr Gesang ist eher unbedeutend („zilip“). Als Halbhöhlenbrüter bevorzugen sie offenes Gelände, gern in der Nähe von Gewässern und in Ortschaften. Ihre Verwandten (Gebirgstelze, Schafstelze) brüten auch in unserer Region.



Wasseramsel

Freitag 04.02.22, Hinweiswort: „Rotwein für Abstinenzler“.

Die Wasseramseln, zu erkennen am weißen Kehllatz, sind kurzschwänzig, knicksen ständig, halten sich in unmittelbarer Nähe von Fließgewässern auf. Wasseramseln können tauchen und unter der Wasseroberfläche schwimmen. Die vielen Kotflecken auf den Ufersteinen lassen auf ihre Anwesenheit schließen. Einige nordische Spezies sind bei uns im Winter zu Gast (z.B. in Dötlingen, Goldenstedt und Wildeshausen). Sie kann man an der Rot-Braun-Färbung am Bauch von der hiesigen Art unterscheiden.

Startwoche

Bienenfresser

Montag 07.02.22, Hinweiswort: „Maja-Gourmet“.
Der Bienenfresser ist ursprünglich im Mittelmeerraum zuhause. In den 70-er würde er erstmals in der Schweiz beobachtet, im Kaiserstuhl (SW-D) gibt es seit vielen Jahren eine große Kolonie. Einige wenige Brutpaare nisten seit Jahren in den Sandgruben/Gemeinde Visbek; seit letztem Jahr auch in Großenkneten, wo er seine selbst gegrabene Höhle in der Nähe von Uferschwalbenkolonien anlegt. Er lebt gesellig, sitzt gern auf Drähten oder Buschspitzen, wo er Ausschau nach Insekten hält. Hier der Link für weitere Details.

Brachvogel

Dienstag 08.02.22, Hinweiswort: „ungenutztes Wirbeltier, nicht bestellter Fingerzeig“.
Brachvögel sind langbeinige, weißbürzelige Watvögel mit einem gebogenen Schnabel. Der (Große) Brachvogel, auch im Volksmund „Vogel Gütt“ genannt, lässt diesen Ruf deutlich hörbar, auch im Flug ertönen. Sein bevorzugter Lebensraum sind Sanddünen, weite Wiesen und Moore mit Heide. Im Watt ist er nur auf dem Durchzug, sonst in kleineren Trupps im Binnenland zu sehen. Seine Jungen sind wie viele Limikolen Nestflüchter.

Dorngrasmücke

Mittwoch 09.02.22, Hinweiswort: „stacheliger Halmstecher“.

Dorngrasmücke, Foto Max Hunger

Die männliche Dorngrasmücke ist am grauen Kopf, weißer Kehle und rostfarbenen Flügelrändern zu erkennen, das Weibchen ist im Kopfbereich eher bräunlich. Der Gesang ist rauh, aber melodisch („woid-woid-wit-wit-wit“). Sie bewohnen eher Dornhecken, buschbestandene Feldgehölze und Waldränder, meiden Parks und Gärten.

 

Kuckuck

Donnerstag 10.02.22, Hinweiswort: „Doppelte Aufforderung zum Hinschauen“.
Das Männchen des Kuckucks verkündet Ende April seine Anwesenheit und den Geschlechtsgenossen seine Revieransprüche. Das Weibchen folgt erst 4 Wochen später, paart sich dann mit dem Auserwählten und legt die Eier in fremde Nester (z.B. Teichrohrsänger). Sollte die Witterung durch Klimawandel merklich wärmer werden, findet der Kuckuck keine geeigneten Wirtsvögel mehr, da diese bereits mit der Brut fertig sind.

Baumfalke

Freitag 11.02.22, Hinweiswort: „Stämmiger Sockenhersteller“.

Baumfalke beim Frühstück

Der Baumfalke baut kein eigenes Nest, sondern übernimmt gern die „Behausung“ von Rabenkrähen. Baumfalken haben aber ein Wohnungsproblem, da die Krähen seit einigen Jahren gern in die Städte ziehen, die Falken eher als menschenscheu gelten. Sie jagen ähnlich wie Sperber und erbeuten Singvögel im Flug. Danach suchen sie einen „Rupfbaum“ auf. Nachdem sie die Federn säuberlich entfernt haben, fressen sie ihre Beute.

 

 

Am Ball bleiben

Teichrohrsänger

Montag 14.02.22, Hinweiswort: „Hohlkörpertenor im Kleingewässer“.
Der Teichrohrsänger ist im Feld aufgrund seines schlichten Gefieders kaum von den anderen Rohrsängerarten zu unterscheiden. Sein bevorzugter Lebensraum sind dichte Ufervegetation und Schilfbestände. Eigentlich nur am Gesang zu erkennen, ruft: „tiri tiri träck träck träck tiri dschäck dschäck“. Sehr oft müssen die Altvögel des Teichrohrsängers ein Junges des Kuckucks aufziehen.

Zwergschwan

Dienstag 15.02.22, Hinweiswort: „Melodie des sehr kleinen Tschaikowski ohne Wasser“.

Zwergschwan

Der Zwergschwan ist deutlich kleiner (132 cm) als der Singschwan (152 cm) und hat einen kürzeren Hals. Die gelbe Schnabelfarbe erstreckt sich bis zu den Nasenlöchern. Sein Ruf („huh,huh“) ist bei uns nur im Winter zu hören, seine Brutgebiete liegen in den sumpfigen Tundren Finnlands und Russlands.

 

 

Misteldrossel

Mittwoch 16.02.22, Hinweiswort: „Pflanzliche Parasitenwürger, verkleinerte Tochter eines Schweizer Nationalhelden od. Einengung am mystischen Zweig“.

Die Misteldrossel ist deutlich größer als die Singdrossel. Ihre Flecken auf der Brust sind größer, die Flügelunterseiten sind weiß. Ruft abweichend von allen Drosselarten laut „schnärr“. Ihr Gesang ähnelt dem der Amsel bzw. Singdrossel, wie letztere mit vielen Wiederholungen. Ursprünglicher Bewohner ausgedehnter Misch- und Nadelwälder, heute auch in Menschennähe, sofern höhere Bäume vorhanden sind.

 

Krickente

Donnerstag 17.02.22, Hinweiswort: „Falsches Sportspiel ohne Außerirdischen“.

Die Krickente als kleinste Ente unserer Region lebt sehr gesellig. Das Männchen ist an seiner charakteristischen Kopfzeichnung zu erkennen sowie, aus größerer Entfernung, am gelben Fleck unterhalb der Schwanzfedern. Brütet an vegetationsreichen stehenden und langsam fließenden Gewässern. Im Winter in größerer Zahl an Seen, Flüssen und Küstengewässern.

Waldkauz

Freitag 18.02.22, Hinweiswort: „Knorriger Förster, keine schonungslose Type“.

Der Waldkauz ist in unserer Gegend häufig anzutreffen. Er ist nachtaktiv, bewohnt gerne lichte Laubholzwälder, ist aber auch in offenem Gelände mit Einzelbäumen anzutreffen. Nistet in Baumhöhlen und Nistkästen. Ruft schaurig klingendes „hu-hu, hu-u-u-u-u-u“.

 

 

 

 

Zielgerade

Raubwürger

Montag 21.02.22, Hinweiswort: „Doppelte Verbrecher“.

Raubwürger

Die Raubwürger sind mittelgroße, langschwänzige Vögel mit leicht hakigem Schnabel. Sie benutzen die Spitze von Büschen und Bäumen als Ansitzwarte für die Jagd auf größere Insekten und Kleinsäuger, die sie anschließend auf Dornen oder Stacheldraht fixieren oder zwischen Ästen einklemmen. Sie leben an Waldrändern und offenem Gelände mit wenig Büschen und Bäumen.

 

Rohrammer

Dienstag 22.02.22, Hinweiswort: „Hohlkörper im Baumarkt ohne H“.

Rohrammer Foto: Max Hunger

Das Männchen der Rohrammer hat im Brutkleid einen schwarzen Kopf, schwarze Kehle mit weißem Bartstreif und Nacken. Er lebt vorwiegend in Schilfbeständen, in Weidengebüsch in Sümpfen und im Uferbereich. Der Gesang ist unbedeutend, kurz und abgehackt: „zja, tit, tai-zississ“. Zur Zugzeit auch im Kulturland auf Nahrungssuche.

 

Kuhreiher

Mittwoch 23.02.22, Hinweiswort: „Doppelter Wiederkäuer“.

Kuhreiher sind ursprünglich in Afrika beheimatet, haben aber seit Mitte der 70-er Jahre auch Europa und Nordamerika besiedelt. Den Namen verdankt der Vogelwohl seiner Angewohnheit, in der Nähe von weidendem Vieh nach großen Insekten und Kleinsäugern Ausschau zu halten, die von den Weidetieren aufgeschreckt werden. Er ist deutlich kleiner als der Silberreiher.

Löffler

Donnerstag 24.02.22, Hinweiswort: „Benutzer eines Speisewerkzeugs“.

Löffler besitzen große lange Hälse und Beine, fliegen im Gegensatz zu den Reihern mit geradem Hals (wie Störche). Der Schnabel ist schwarz gefärbt und läuft am Ende löffelförmig aus. Seine Nester baut er kolonieweise auf Bäume an flachen Binnen- und Küstengewässern. Nur in der Brutzeit sind (grunzende) Lautäußerungen bekannt.

 

 

 

Sperber

Freitag 25.02.22, Hinweiswort: „eingepferchtes Raubtier mit 2 Rechtschreibfehlern“.

Sperber Foto: Max Hunger

Sperber rütteln nicht wie Falken, machen kurze schnelle Flügelschläge und segeln dann längere Strecken. Im Winter halten sie sich sehr gern in der Nähe von ungeschützten Futterstellen auf, um dort Kleinvögel im Flug zu erbeuten, die sie unmittelbar danach auch verzehren. Die Hinterlassenschaften („Rupfung“) sind auch in Dörfern und am Stadtrand zu finden.

 

Endspurt

Eiderenten

Montag 28.02.22, Hinweiswort: „Ursprung einer Vogelart“.

Eiderente – Weibchen

Eiderenten sind große, schwerfällige Meeresenten, die im Winter auch auf unseren Binnenseen zu finden sind. Das Männchen ist die einzige Ente, die oben weiß und unten schwarz ist, das Weibchen ist braun und ihre Brust quer gebändert. Sehr markant ist das Kopfprofil der Eiderenten, die sehr gute Taucher sind und wenige Kilometer landeinwärts brüten.

 

 

Braunkehlchen

Dienstag 01.03.22, Hinweiswort:  „sonnenverwöhnter Kinderchor“.

Braunkehlchen, Foto: Max Hunger

Braunkehlchen gehören zu einer artenreichen Gruppe von Singvögeln, die ausgedehnte Wiesen, Moore und grasreiche Flächen als Lebensraum bevorzugen. Der Gesang mit rauhen und auch wohlklingenden Tönen erscheint oft abgerissen. Beide Geschlechter besitzen im Gegensatz zum Schwarzkehlchen einen weißen Überaugenstreif sowie eine rahmfarbene Kehle.

 

Haubentaucher

Mittwoch 02.03.22, Hinweiswort: „Friseurutensil unter Wasser“.

Haubentaucher besitzen keine Schwimmhäute, sondern Schwimmlappen längs der Zehen. Sie bauen Schwimmnester auf Binnengewässern. Beide Geschlechter sind gleichgefärbt, im Brutkleid am zweigeteilten Schopf und rotbraunem Backenbart zu erkennen, im Winter weiße Kopfseiten. Interessant zu beobachten ist die Balz, wenn das Männchen seiner Auserwählten Geschenke (z.B. kleine Fische) überreicht.

Brandente

Donnerstag 03.03.22, Hinweiswort: „2 durstige Pferdestärken“.

Brandenten oder auch Brandgänse genannt, gehören zu den Entenvögeln, Unterfamilie Halbgänse. Sie besitzen einen dunkelgrünen Kopf, ein rotbraunes Brustband, einen roten Schnabel und das Männchen hat im Sommer einen Schnabelhöcker. Brütet an Meeresküsten und Binnenseen in Erdhöhlen, die Kaninchen oder Fuchs gegraben haben.

Mandarinente

Freitag 04.03.22, Hinweiswort: „Früchte-Tee zum Abpulen mit 2 e“.

Mandarinente Foto: Max Hunger

Die Männchen der Mandarinente fallen besonders durch ihre farbigen Schmuckfedern auf, das Weibchen ist eher unscheinbar graubraun gefärbt. Sie stammen ursprünglich aus China und wurden in Europa eingebürgert. Im Flug pfeift das Männchen „wrrick“, das Weibchen einfach „ack“. Halten sich bevorzugt an Gewässern im Wald auf oder aber wie das abgebildete Exemplar in Wildeshausen auf der Hunte.