Runder Tisch Natur
Der Runde Tisch Natur hat sich im April 2007 gegründet und besteht aus Vertretern der Gemeinde, des Naturschutzes (NABU und FSV), Jägern und Landwirten. Moderator war bis Frühjahr 2012 Altbürgermeister Gerold Sprung, danach Klaus Handke. Ziel ist es, gemeinsam Vorschläge im Bereich Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit für die Gemeinde zu erarbeiten. Zu konkreten Planungen wird nicht Stellung bezogen. Alle Maßnahmen beruhen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Bisher wurden in über 50 Treffen Vorschläge zu folgenden Themen gemacht:
- Renaturierung und Pflege von Schlatts
- Ackerrandstreifenprogramm
- Feldlerchenfenster
- Renaturierung der Dummbäke
- Umgestaltung von Sandgruben
- Kleingewässerprogramm
- Grünlandschutz
- Beratung bei der ökologischen Gestaltung von Gärten
- Gemeinsame Pflegetrupps
- Maßnahmen im Bereich Tourismus / Öffentlichkeitsarbeit
Die Arbeit des Runden Tisches wurde am 26.3. 2009 im Ausschuss für Verkehr und Umwelt vorgestellt. Seit 2011 sind im Gemeindehaushalt jährlich 20.000 € für die Umsetzung von Maßnahmen des Runden Tisches vorgesehen. Ein solches einvernehmliches und konstruktives Vorgehen zwischen Naturschutz und Landnutzern ist in der Gemeinde bisher einmalig und auch überregional eher die Ausnahme. Die Bilanz des Runden Tisches kann sich durchaus sehen lassen:
- Ein Maßnahmenkonzept für die Dummbäke mit ca. 60 Vorschlägen wurde 2011 vorgestellt.
- Ein Kleingewässerprogramm mit bisher 7 neuen Gewässern wurde 2012 realisiert und Pflegemaßnahmen mit Hilfe von Landwirten durchgeführt.
- Pflegemaßnahmen in den Sandgruben Schlutter und Fingertipp und Daumengrün wurden u.a. mit Hilfe der Landwirtschaft und des OHV Rethorn umgesetzt.
- Ackerrandstreifen und Feldlerchenfenster wurden zumindest lokal angelegt und zeitweise durch die Naturschutzstiftung des Landkreises gefördert.
- Für den Steinkauz, der inzwischen erfolgreich in Ganderkesee brütet, wurden Niströhren angebracht
- Mehrere gemeinsame Pflegeeinsätze (z.B. an Kleingewässern und zur Riesenbärenklaubekämpfung) wurden durchgeführt.
- Immer mehr Landwirte beteiligen sich bei der Anlage von Ackerrandstreifen (ein- bis mehrjährig). Inzwischen wurden so über 30 ha angelegt. Die Flächen werden von den Landwirten kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Saatgut stellen die Jäger bzw. in geringem Umfang auch der NABU zur Verfügung und die Kosten für die Einsaat übernehmen der FSV und die Gemeinde.
- Seit letztem Jahr wird auch die Einsaat von blütenreichen Wiesen in Gewerbegebieten gefördert.
Text: Dr. Klaus Handke, Dez. 2018
Prima Klima
Das „Aktionsbündnis Ganderkesee Prima Klima“ hat sich im Frühjahr 2007 gegründet und setzt sich zusammen aus:
- Orts- und Heimatverein Ganderkesee,
- Agenda 21 e.V. und
- Fuhrenkamp-Schutzverein e.V.
+ Agenda 21 +
=
Das Bündnis begann seine Tätigkeit mit der Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger durch Vorträge zum Thema Klimawandel.
Wissenschaftler der Universitäten Oldenburg, Bremen, Hamburg und Kiel, sowie unabhängige Experten waren zu Gast und hatten immer einen vollen Sitzungssaal im Rathaus oder eine volle Aula im Gymnasium. Die Reihe der Vorträge wird fortgesetzt.
Es ergab sich glücklicherweise eine gute und enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Auch die Politik erkannte, wie ernst das Klimaproblem zu nehmen ist.
So war “Prima Klima” maßgeblich an der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes beteiligt und seit 2012 bemüht sich im Rathaus der Klimaschutzmanager die im Konzept beschlossenen Maßnahmen umzusetzen und zu erledigen.
Das vorgesehene Ziel ist eine Verringerung der klimaschädlichen Gase um 40% bis 2020 gegenüber 1990. Ganderkesee ist auf gutem Wege.
Neben Vorträgen werden auch Projekte erarbeitet:
Podiumsveranstaltung „Bürger Agenda21-Verein – Experten antworten“.
“Es gibt keine klimafreundlichen Konsumgüter. Es gibt nur klimafreundliches Verhalten“
Expertisen zur Energieeinsparung und –vermeidung.
Verschiedene Fotoausstellungen im Rathaus, der regioVHS und überregional machten künstlerisch auf die Problematik aufmerksam.
Besuch im Klimahaus Bremerhaven (2010).
Die Aktion “Prima Essen”, die den durch die Ernährung entstehenden CO2 Ausstoß (ca. 20% der Gesamtemissionen) bearbeitet. Dieses Projekt umfasst mehrere Maßnahmen, die weitestgehend die Bürger mit einbindet.
Auch auf Landkreisebene ist ein Klimaschutzkonzept erarbeitet worden und dort hat man von den Erfahrungen, die in Ganderkesee gemacht wurden, profitieren können.
Prima Klima wird von der Gemeindeverwaltung und der regioVHS als Kooperationspartner intensiv unterstützt. Klimawandel und dessen Folgen sind inzwischen überall spürbar und eines der wichtigsten Zukunftsprobleme. Daher hat sich das Aktionsbündnis zur Aufgabe gemacht: über die Folgen vor Ort zu informieren, die Problematik den Menschen bewusst zu machen und den Bürgern konkrete Klimaschutzmaßnahmen näher zu bringen.
Text: Homepage Orts- und Heimatverein Ganderkesee