Die Grundidee, Leute für die heimische Vogelwelt zu begeistern, ist sehr löblich. Die Umsetzung lässt vielerorts zu Wünschen übrig. Wenn schon die Familie in der guten Stube (oder Küche) sitzt und gespannt aufs Futterhaus schaut, da reichen einfache Tafeln zur Beschreibung der Vögel nicht aus.
Keiner sagt den Birdwatchern, ob der Vogel, den man gerade mithilfe von 12 Steckbriefen zu identifizieren hat, auch tatsächlich der Vogel war. Zumal die Vögel auch nur sehr kurzzeitig im Futterhaus verharren, um z.B. den Sonnenblumenkern aufzunehmen. Welcher ungeübte Blick kann bei der kurzen Beobachtungszeit schon sicher sagen, ob es sich um das Weibchen des Grünfinken handelt oder eher um einen Erlenzeisig.
Das Gleiche gilt auch für andere Arten, z.B. Buch- bzw. Bergfink, Rotkehlchen oder Dompfaff, Heckenbraunelle oder Haussperlingweibchen u.v.m. Hier wäre es wichtig, an Ort und Stelle, dem Beobachter Rückmeldung zu geben. Das Ziel vom Vogelquiz ist es, dem Vogelfreund möglichst schnell Tipps zum Identifizieren seiner Lieblinge zu geben. Zunächst kann der Vogel in aller Ruhe betrachtet werden, er bleibt stundenlang auf dem Bildschirm des PC oder Handy sitzen. Genügend Zeit also, um Bestimmungsbücher zu wälzen, Oma/Opa oder Onkel Google zu fragen. „Schlaumeier“ nehmen die unentgeltlichen Dienste von Identifizierungs-Apps (Namen werden hier aus verständlichen Gründen nicht genannt) in Anspruch. Einige davon machen sogar Prozentangaben, zu wie viel Prozent ihre Lösung zutrifft. Aber, Hilfsmittel sind ja erlaubt!
Lösungen innerhalb von 24 Stunden
Beim Vogelquiz des FSV (Fuhrenkamp-Schutzverein) wird nach 24 Stunden der Vogel bekannt gegeben, das Vogelrätsel gelöst, dazu einige Information zu der Art erläutert. Außerdem stehen alle 5 Vögel der Woche am Freitag Abend mit Foto und Text zum Download bereit.
Hinweiswörter nein, Danke oder ja, bitte!
Als Tipp für diejenigen, die lieber um mindestens eine Ecke denken wollen, um den abgebildeten Vogel zu identifizieren, wird ein Hinweiswort gegeben, dass nur etwas für „Gehirnakrobaten“ ist. Beispiele aus der Vergangenheit: Die „gehörlose Bosporusbewohnerin“ weist auf Türkentaube hin oder der Gänsesäger mutiert zum „Festtagsbratenteiler“. Gelegentlich zeigt selbst der Quizmaster Wissenslücken z.B. in Geografie, wenn er das Amselfeld nach Serbien verlegt, was aber im Kosovo liegt. Schön, das man dezent darauf aufmerksam gemacht wird. „Klugscheißer“ wissen das immer besser und: haben immer recht! Bin gespannt auf weitere Einlassungen.
Wieder bundesweite Beteiligung!
Viele Teilnehmer sind Stammkunden und wohnen im Umfeld von Ganderkesee. Aber auch aus der Hauptstadt und dem Rest der Republik bekomme ich e-Post. Heute erreicht mich die erste Zuschrift aus Übersee, abgeschickt in Neuseeland!