Unsere Exkursion ins Reich der Gänse führte uns an die Niederländische Grenze, den Dollart. Der Dollart ist heute die letzte große tideoffene Brackwasserbucht des deutsch-niederländischen Wattenmeeres und damit für zahlreiche Limikolen und Gänse als Nahrungs- und Rastgebiet von großer Bedeutung. Der niederländische Teil ist seit 1977 Naturschutzgebiet, der ostfriesische Teil war ursprünglich Naturschutzgebiet und ist mittlerweile Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Im Südosten grenzt an den Dollart das Rheiderland, das wegen seiner herausragenden Bedeutung für brütende und rastende Vögel zusammen mit dem Dollart und der Ems als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet ist. Hierhin führte uns unser erster Stop, zum Beobachtungspunkt Kiekkaaste („Guckkiste“). Der Kiekkaaste bietet einen hervorragenden Rundumblick in die Lebensräume Watt und Schilfröhricht sowie auf das von Gänsen genutzte Vorland.
Der Weg dorthin verläuft durchs Schilf über einen mit Maschendraht überspannten Holzpfad, so das man trotz der feuchten Witterung einen guten Tritt hatte. Auf dem Steg hörten wir bereits Bartmeisen und sahen Kiebitze.
Wir konnten viele Enten und Watvögel beobachten, darunter Große Brachvögel, Kiebitze, Alpenstrandläufer und Hunderte von Säbelschnäblern.
Auf der Weiterfahrt zur ehemaligen Bohrinsel nahe Dyksterhusen konnten wir Hunderte Nonnengänse und eine Ansammlung von ca. 2000 Goldregenpfeifern beobachten. An der Bohrinsel waren aufgrund des starken Windes kaum Wat- und Wasservögel auf ihren Hochwasserruheplätzen zu sehen. In der Ferne absolvierten Alpenstrandläufer eine beeindruckende Flugschau und ein Schwarm Berghänflinge landete 20m vor uns.